In Meduno angekommen sah alles nach einem vielversprechenden Flug in für mich bekanntem Gebiet aus.
Also habe ich am Vorstart, wie gelernt, den Leinencheck gemacht und bin eingehängt zum Starplatz gegangen.
Ralph Schlöffel gab mir noch ein paar Tipps, und ging es raus.
Und schon hörte ich von allen Seiten „halt stop“, hatte aber auch schon beim Kontrollblick einen maximalen Leinenüberwurf festgestellt.
Deshalb brach ich nach rechts ab, was mir aber nur halb gut gelang.
Es ging zügig in einen ca 100 Meter entfernten Baum.
Irgendwie muss ich mich auf einem Ast überschlagen und gedreht haben, jedenfalls kam ich mit dem Helm zuerst, rückwärts auf dem Boden auf.
Das Geräusch strapazierter Knochen kannte ich von früher, aber ich konnte alles bewegen.
Also erst mich selber sortieren und dann habe ich mit Hilfe von Ralph meinen Schirm geborgen und bin zum Start hochgegangen.
Nach einer guten Pause bin ich als letzter nochmal gestartet.
Ich wollte den Stress so schnell wie möglich wieder aus meinem Kopf bekommen, ehe ich eine Angst vorm Fliegen entwickele.
Der Flug ging auch ganz gut, jedoch zweifelte Ralph Schlöffel, zu Recht, meinen Flugplan über Funk an.
Ich bin also abgesoffen weil ich die Thermik nicht gefunden habe und landetet wiedermal mitten in einer Ortschaft, sicher auf einer Wiese direkt unterhalb einer Kirche.
Die sah von oben ganz nett aus, bis ich beim Näherkommen entdeckte das eine Hochspannungsleitung direkt in der Mitte meine Landewiese teilte.
Aber es klappte trotzdem ganz ok und plötzlich ablaudierten gut 30 Kinder und Erwachsene mit „belissimo“.
Die haben scheinbar eine Wallfahrt zur Kirche gemacht, und da ist der Heiland eingeschwebt (ich spekulier über Ihre Gedanken).
Vielleicht fanden sie auch nur Paraglider schön.
Nachdem ich eingesammelt wurde fuhren wir weiter nach Meduno, gut zwei Stunden über eine nette Motorradstrecken.
Ich dachte unterwegs, ich schlafe gleich ein und mein Nacken war max. unentspannt.
Also habe ich die Gruppe ziemlich eingebremst und den Flug in Meduno drangegeben.
Während die anderen flogen, habe ich pausiert und so die letzten 2 Stunden nach Slowenien einigermaßen geschafft.
Jeder aus der Gruppe hatte ein Auge auf mich, das war schon echt cool.
Morgens beim Frühstück konsultierte ich telefonisch noch zwei Ärzte, die beide der Meinung waren, dass eine Fraktur mehr Schmerzen verursachen würde.
Also verordnete ich mir einen Ruhetag vom Moped.
Die anderen klinkten sich gerne mit ein und wir fuhren mit dem Bus zum chillen 120 Km ans Meer.
Großartig; Sonne, Essen, Baden und viel Spaß sind eine echte Reha.
Die Rückfahrt im Bus haben wir bei etwas Musik sehr fröhlich genossen und kamen so tiefenentspannt im Hotel an
Das Leben ist echt toll,
daher berichte ich hier weiter
Euer Ralph.
🙂