Am Samstag haben wir unser Geburtstagsgeschenk für Olli eingelöst.
Matze Olli und ich sind also um 11:30 Uhr, sehr dekadent, mit dem ICE Richtung Norden aufgebrochen.
Erfreulicherweise stellte sich heraus, dass sich Olli durch die lange Freundschaft mit mir bereits synchronisiert hatte.
Diesmal war er bereits eine Stunde vor Abfahrt am Bahnhof und wunderte sich über die fehlenden Betreuer, also uns.
Die Zeit überbrückten wir dann mit etwas Kaffee und dem Versuch, noch Sitzplätze zu reservieren.
Das hatte ich leider vergessen.
Da Hamburg wegen unseres Besuches vor Freude gleich noch einen Hafengeburtstag ausgerichtet,
der HSV versuchte in irgendeine neue Liga zurückzufinden und Roland Kaiser etwas vorsingen wollte,
hatten sich außer uns noch ein paar andere in Hamburg angemeldet.
Dieser Umstand lies das Stuhlkontingent in den Zügen an die Grenzen bringen.
Im Zug organisierte Matze noch kurz ein Hamburgticket gegen eine kleine Gebühr,
womit wir bis zum nächstem morgen um 6 Uhr die Öffis nutzen konnten.
Der Hafen war nicht schwer zu finden, dort waren ja schon zwei bis drei andere Menschen
(nullen um Zahlen lassen ich heute weg ).
Hier hatten Menschen Getränke und Essen vorbereitet, welches wir unseren Körpern zuführten.
Ich stellte hier auch fest, dass meine Augen schlechter wurden.
Da ich irgendwelche Sehhilfen wegen des kleinen oder nicht vorhandenem Gepäcks zu Hause gelassen hatte,
überlas ich, dass einige Getränke Alkohol enthielten. Ich glaube Kaffee war ohne Alkohol.
Nachdem wir uns das Schauspiel für unseren Aufenthalt auf dem Wasser zu gemüte geführt hatten,
machten wir eine kleine Hafenrundfahrt.
Ein Highlight dieser Tour war jedoch die Fahrt auf den Wasserstraßen des Hafens.
Einige der Freizeitkapitäne hatten die Warnung vor Alkohol in Ihren Getränken wohl auch überlesen,
weshalb die Fahrt schon eher dem Spiel „Schiffe versenken“ ähnelte.
Unser Kapitän erzählte so auch etwas abgewandelt zu seiner sonst täglich stattfinden Tour.
Weiter ging es Richtung Reeperbahn, aber natürlich mit Boxenstop in einer indischen Tapasbar.
Hier nutzten wir den Sitzplatz und Tisch um uns Ideen aus dem Internet vorschlagen zu lassen,
wer uns so den Kiez näherbringen könnte. Aber dadurch wurde der Zeitplan spontan straffer.
Zweieinhalb Stunden später hatten wir ein Date mit einer unbekannten Gruppe.
Auf dem Weg zu dieser entdeckten wir unterwegs auch noch den Hunger und ein Burgerrestaurant.
Meine Bestellung und die Lieferung des Bieres erlebte ich noch life,
dann setzte ich mich aber schonmal Richtung Datepoint in Bewegung.
Matze und Olli verharrten noch dort.
Der Guide rief über einen Lautsprecher die Namen auf und bei 3 mal Ralph verkündete ich das einmal vorhanden sei,
die anderen aber noch im Essen lägen.
So waren wir in der Gruppe bekannt,
denn Just in diesem Moment trafen Olli und Matze mit den Burgern ein.
Sie hatten die Teller gegen Schachtel getauscht und mein Bier den Kanalisationsmitarbeitern gespendet.
Die Tour war sensationell.
Es gab neben vielen tollen Sankt Pauli Sehenswürdigkeiten und Infos auch etwas flüssigen Nahrung.
Mal gab es größerer Gebinde,
lecker waren jedoch die kleine Gebinde,
welche auch bei den anderen stimmungsaufhellend wirkten.
Da nun der HSV irgendwelche Tore geschossen hatten,
freuten sich immer mehr Menschen und suchten Anschluss auf der Reeperbahn.
Hier waren schon immer, vor allem die Damen sehr kontakt- und anschlußfreudig.
Und weil auch wir genug gelaufen waren,
endete die Tour in einer Bar mit Getränkeausgabe und Tanzflächen.
Ich erkannte mich nicht wieder, denn die Musik war früher schon nicht mein Geschmack gewesen.
Ich kannte aber fast alle Texte.
Es wurde über Rote Pferde gesungen und über nicht bremsende Züge.
Hier stieß auch Thorsten dazu, der den Abend auch verbal abrundete.
Ich lernte auch, dass es zum Beispiel eine Gruppe aus Bielefeld hier her verschlagen hatte.
Diese etwas jüngeren Männchen und Weibschen waren jedoch organisierter als wir,
also sie hatten ein Hotel und jeder seinen Kuschelpartener fürs Bettchen.
Nach 3 Stunden schauten wir uns einen anderen Getränkeausschank in dem Viertel an.
Leider hatte die Livemusik gerade Feierabend gemacht.
Die Mischgetränke, die Olli dort orderte, mischten sich mit meinem Hirn,
weshalb ich eine kurze Frischluftauszeit auf der Straße nahm.
Ein Wirt aus der Nachbarkneipe sorgte wieder für ein paar Fragezeichen in meinem Kopf.
Er räumte die Tische ab, indem er die Aschenbecher auf die Straße unter selbigen schüttete.
War der Boden währen des Abend für die Gäste nicht erreichbar, oder warum war diese zwischenspeicher Möglichkeit notwendig?
In der Hans Albers Eck Kneipe verbrachten wir dann noch die letzen Stunden bis zum Sonnenaufgang.
Hier haben einige Polizisten extra für uns eine Vorführung einer Festnahme, ein Butzemann gegen vier Ordnungshüter,
direkt vor unserem Fester demonstriert.
Nachdem das Thekenpersonal einen Müdigkeitsanfall hatte und die Tür absperrte,
wechselten wir zu Fischmarkt.
An selbigem gab es Fisch in jeglicher Form und, wie Olli etwas wehleidig feststellte, sehr heißen Kaffee.
So gegen halb acht waren auch wir etwas müde.
Thorsten verabschiedete ich in sein Bett, welches er irgendwo neben einer S-Bahn stehen gelassen hatte.
Ich hatte ein paar Treppenstufen am Hafen auserkoren.
Diese sagten aber Matze und Olli nicht zu, weshalb wir mit einer S-Bahn zum Bahnhof fuhren.
So hätten wir theoretisch auch unser Hamburgticket das erste mal sinnvoll einsetzten können,
wäre es nicht zwei Stunden vorher abgelaufen.
Egal, der Bahnhof hatte Gleise, Bahnsteige, Züge und was es noch so gab, nur keine Bänke.
Und da unser Zug erst um halb zwei fuhr, nutzen wir noch eine von diesen, in Hamburg bekannten, Stunden Hotel Bänken an der Binnenalster.
Nach einem Powernap gingen wir noch etwas Frühstücken,
bei dem Olli und Matze mit Ihren beiden Eiern nicht ganz glücklich waren,
bei mir passte es.
Zurück am Bahnhof bogen wir direkt in den Speisewagen ab.
Hier genemigten wir uns noch ein Getränk in diesem fahrbaren Lokal,
bevor wir uns kurz vor Göttingen mit einer kleine Gesangseinlage
des Liedes über das Bremsproblem von Zügen verabschiedeten.
Unser musikalisches Adieu honorierten die Zugchefin und ihr Fahrkartenhiwi mit ein paar lustigen Sprüchen wie,
die Tür müßt Ihr heute von Hand aufmachen oder die Fahrt geht weiter.
So war dieses Wochenende wieder mal eine Reise durch mein Leben,
aber mit phänomenaler Begleitung.
Diesmal berichtete etwas wortreicher, aber der Tag war auch länger als sonst.
So sag ich schreibend bis bald, auf diesem Kanal,
Euer Ralph
Meine liebe Reisegruppe. Ich kann nur noch mal wiederholen, es war mir ein Vergnügen mit Euch. Bevor wir alt und tatterig werden, muss unbedingt darüber nachgedacht werden, so ein Event zu wiederholen. LG Olli