Gerstern (Do) bin ich endlich gestartet. Das Wassertankem war aufwendiger als erwartet. Das Ablasventil war durch das Einfrieren nicht ganz dicht, daher musste ich es erst auftauen. Um 11 Uhr habe ich dann den Motor angelassen und mich genau 50 cm aus der Parklücke vor Tessa Haus bewegt. Blöderweise hat sich so ein Depp genau vor mich gestellt, so dass ich zur Seite raus muste. Vorne und hinten waren ca 10 cm platz. Also zweimal rangiert und… ein Rad drehte auf der vereisten Fahrbahn widerstandslos vor sich hin. Super, meine Schecke stand nun so, das die Pilsenseestr erst mal gesperrt war. 3,5 t schiebt man auch nicht wirklich an. Auch zurück ging nichts mehr, abgesehen das das hintere Auto noch zwei Finger breit entfernt war. Nach 15 min Aktion mit Pape unterlegen und über die Straße schießen habe ich mich den Schneeketten gewidmet. Anleitung sagt: „Über den Reifen ziehen und dann ca 50cm langsam nach vorne fahren“ Da waren sie wieder meine drei Probleme . Wie fahre ich eine Auto, was sich nicht bewegt auf die Kette, warum im Winter und wieso ist es schon so spät? Also mache ich es wie immer und improvisiere. Da bei stelle ich fest, ich kann nicht nur Pappe sondern auch Schneeketten über die Pilsenseestr schießen. Also, Radio aus und rückwärts auf ein Glied der Kette fahren (Radio aus, um die tiefe der Beule am hinteren Auto einschätzen zu können). Dannach war der Abstand zum Auto in millietern anzugeben. Und so habe ich die Kette mit Gewalt, (die Bayern wissen nun wie Niederschsen fluchen) drauf bekommen und bin dann vorwärts raus gefahren. Gerade war die Kette wieder runter, kommt der Typ und fährt sein Auto weg. Ich hatte kurzzeitig Mordgedanken.
Eigentlich wollte ich min bis Bern kommen, am liebsten bis Genf, aber in Zürich war ein Stau und an dessen ende ein Parkplatz. Also übernachte ich in Zürich. In der Schweiz gibt’s Nachtbaustellen, eine wird um 22 Uhr direkt vor meinem Auto eingerichtet, ich glaub ich spinn. Und ein Bagger fährt langsam vom Tieflager und ganz langsam, wenn ein Schweizer ihn fährt. Und die hatte drei Bagger dabei.
Heute, Freitag geht’s nun Richtung Spanien. Das Panorama um den Genfer See ist bei der Sonne unglaublich. Und dann in Frankreich, direkt hinter der Grenze, Wahnsinn. Ich entwickele mich zu einem typischen Wohnmobilfahrer, bei dem der Stau hinter dem Auto ist (bin aber schneller als Schweizer Baggerfahrer!).
So gegen 16:30 komme ich am lac du bourger oberhalb von Chambery.
Hier gibt’s eine Parkplatz direkt am Ufer, der von Oktober bis April frei ist. Ich habe Zeit, also bleibe ich hier heute Nacht.
Mal sehen wie weit ich morgen komme, bis zur spanischen Grenze sind es noch knapp 500 km, aber ich habe ja Zeit.
So freund, wie gewohnt, bald wieder mehr von mir,
Euer Ralph