Letzte Woche habe ich gerade meine Schnecke vor unserer Haustür reisefertig für die Silliantour gemacht, da kam ein Nachbar und fragte, ob ich endlich wegfahren würde. Es sei schon kein schöner Anblick, immer auf das große Auto zu schauen. Ich erklärte ihm, dass es noch dauert, aber, da ich hier wohne, das Auto öfter hier stehen wird. Er erzählte im Gespräch, dass er früher auch ein Wohnmobil hatte, aber jetzt sei er dafür zu alt. „Haben Sie es früher früher mit rein genommen?“ fragte ich neugierig – da ging er. Heute stehe ich vor unserer Haustür, kommt ein anderer Nachbar und fragt, ob das Wohnmobil hier länger stehen würde. Ich schaue verdutzt freundlich und sage: “Da ich hier wohne stehen die Chancen gut.“ Das würde ihn schon sehr stören, wenn er aus dem Fenster auf so große Autos schauen muss. Ich lächelte ihn an und wünschte einen schönen Tag, worauf er etwas schimpfend von dannen zog.
Ein paar Minuten später kamen vier VW-Busse der Polizei und parkten am Ende der Straße. Die sogenannte „Unterstützungseinheit München“ spielt da manchmal in einem leerstehendes Haus. Die Männer in den schwarzen Overalls zum dreckig machen rödelten sich gerade auf, also Helm, schusssichere Weste usw., als ich bei Ihnen vorbeiging und informierte, dass die Nachbarschaft es gar nicht schön findet, wenn große Autos vor deren Fenstern parken. Vielleicht wäre es deeskalierend, wenn sie nächstes Mal die kleinen Autos mitbringen, so wie die vier Kollegen ganz hinten. Einer schaute mich, glaube ich, genauso verständnislos wie ich vorhin, aus seinem Helm heraus an, meinte dann nur, ich solle mir keine Sorgen machen, sie wüssten das zu regeln. Ich schaute mich um, sah, dass er ca. 30 Spielkameraden dabei hatte und dachte, „ja, die schaffen das“.
Also ging ich wieder nach Hause. Gerade brachte Bayern 3 im Radio eine Reportage, dass in Neuperlach in München eine 4 Meter hohe Mauer um ein neues, noch nicht bewohntes Flüchtlingsheim als Lärmschutz gebaut wird.
Gut dachte ich, heute ist wieder ein Lerntag. Ich lerne, dass die Münchner eine ganz eigene Art von Tiefenentspannung haben. Damit muss ich halt umgehen. Also muss ich Basteln. Ich werde einen Betonsensor bauen, der an Schneckes Alarmanlage angeschlossen wird, damit ich informiert werde, sobald sie Schnecke einmauern.
Minga is schee,
Euer Ralph
Bazis halt… 😉
🙂