Da ich meinen Terminkalender für die Woche relativ gut leer machen konnte,
versuchte ich, zumindest ein bisschen Sonne und Wärme mit meiner Schnecke zu erreichen.
Laut Wetterbericht und Landkarte schien Genua, als grobes Ziel, das einigermaßen zu erfüllen.
Montagabend war ich dann in der Schweiz angekommen, die genau im Weg lag.
Und schon wieder gab es Orkanwarnungen.
Nun wollte ich nicht schon wieder grillen, daher plante ich, die höchsten Pässe erst bei Tageslicht zu überqueren.
So blieb ich auf einer Raststätte in der Zentralschweiz stehen.
Gegen 2 Uhr musste ich dann aber doch nochmal um parken, denn meine Dachaufbauten machten bedenkliche Geräusche.
Also stellte ich Schnecke mit der Motorhaube in den Wind, genau wie um 3 Uhr und um 4 Uhr,
dank wechselnder Windrichtungen.
Dienstagmittag bin ich in Milano angekommen.
Dummerweise habe ich erst zu spät mitbekommen,
dass der amerikanische Obstcomputer,
auf dem mein Übersichtsnavi läuft, den Betrieb eingestellt hatte.
Als die Hauptstraße eine solche Breite erreichte, das ich bei Gegenverkehr einen Spiegel einklappen musste,
widmete ich mich der Technik.
Mangels Parkplatz halt beim Fahren.
Und nun war ich auch wieder im Reisemodus.
In Genua muss ich dann gestehen,
dass die drittklassige Route nur daher entstanden ist,
weil ich vergaß,
dass die zweite Abfahrt im Kreis erst nach der Ersten kommt.
Die Italiener haben nun alles an Schikanen geboten, was es so gab.
Ein Schild sagte, das Schnecke eine Tonne zu schwer für die Brücke war,
auf der alternativen Abzweigung dann 20 cm zu hoch.
So entschied ich mich für 2,10 Meter Straßenbreite, also 10 cm zu breit.
Denn für Rückwerts hätte ich vermutlich bis nächste Woche gebraucht,
um die Autofahrer hinter mir davon zu überzeugen,
dass auch zu tun.
Die Spiegel sind ja einklappbar.
Aber das die Straße mit Kurven und am Rand hin und wieder geparkten Motorrollern über 4 Kilometer lang ist, stand auf keinem Schild.
Ich kam mir vor wie damals im Fahrerlager beim Motorradrennen.
Es gibt Zeiten in meinem Leben, da ist lange Weile ein Herzenswunsch von mir.
Nun stehe ich in San Rocco, oberhalb von Genua und genieße die italienische Lebensart.
Daher berichte später weiter, also schaut vorbei,
Euer Ralph
hach nee… was ist das schön wieder Reiseberichte von Dir zu lesen! Du bist immer wieder für Überraschungen gut. Ich kann es mir lebhaft vorstellen, wie Du mit der Schnecke im gleichnamigen Tempo durch die Straßen von Genua fährst. Viel Spaß und „vivi la tua vita“