Donnerstag war das Wetter nicht fliegbar. Also haben wir die Pässe mit den Motorrädern genossen.
Es war ein entspannter Tag, den wir alle gut gebrauchen konnten.
Abends waren wir endlich mal pünktlich beim Essen. Ein Freudentag für das Hotelpersonal.
Aber dann hat irgend wer „Apperol Spritz“ bestellt. Das war der Auslöser für die folgenden merkwürdigkeiten in meinem Leben.
Ich habe so gegen 12 Uhr nachts die Segel gestrichen und bin ins Bett gegangen.
Ich war gerade eingeschlafen als mich plötzlich ein Alarm weckte. Nach ein paar Sekunden war der wieder aus, startetet aber einige Minuten später erneut. Also bin ich aufgestanden, zog mir was über und ging aus dem Zimmer. Vor der Tür traf ich Tom aus unserer Gruppe. Meine Frage ob es brennt beantwortet er mit einem Lachen. Er erklärte, sie hätten versehentlich den Einbruchalarm an der Tür ausgelöst, als sie von der Terrasse kommend, Getränke aus dem Zimmer holen wollten. Wenn man aber hinter der Bar langrobbte, konnte man ein erneutes auslösen verhindern, fand er herraus.
Da ich ja nun ohnehin wach war auch noch nie in diesem Hotel hinter der Bar lang gerobbt bin, schloss ich mich Tom an.
Draußen fand ich noch Sina, Flo und Andi, sehr amüsiert, vor.
Sie schlugen eine Wanderung zum Sonnenaufgangsfliegen am Spizbüble vor. Ich zweifelte an deren und vor allem an meiner Zurechnungsfähigkeit, bewertete die Gedanken aber dann nicht weiter und folgte Ihnen.
Um einen erneuten Alarm zu umgehen, verließen wir die Terrasse über die bepflanzte Mauer. Erst stützte die LED Lampe ab. Flo gab sie mir hoch und ich konnte diese zumindest von der Form her wieder in den Ursprungszustand versetzten, sie blieb halt nur aus.
Den Blumentopf arrangierten wir in seiner neuen Form im Beet.
Die Schirme lagen ja im Auto und wir wanderten hoch.
Mir vielen unterwegs sehr viele besserer Dinge ein, die ich um halb zwei nachts machen könnte. Aber zurück ging nicht, da wäre wieder Alarm gewesen.
Oben am Startplatz angekommen war es dunkel, kalt und unbequem.
Wir entschieden uns, in Sinas Schirm zu schlafen. Der war am neusten und sollte somit angeblich am wärmsten sein.
Tom entschied sich zum Einzelzimmer und schlief in seinem Schirm. Die bessere Wahl, denn in unserem Schirm schnarchte oder lachte ständig irgend wer.
Und als ich endlich das Gefühl zu schlafen hatte, erdrosselte ich mich an den Leinen, da ich kein statischer Schläfer war.
Um 5 Uhr war es so kalt und feucht, dass ich ein „Déjà-vu“ zu meiner Paradiestour in Witzenhausen hatte.
Weil ich Sina mochte, und sie Ihren Schirm, sah sich von der gewaltsamen Befreiung aus den Leinen ab.
Der Blick auf den Windsack verriet mir, dass die Windstärke perfekt war, nur halt von hinten. So war ein Start unmöglich. Dass hatte Ralph Schlöffel abends bereits vorher gesagt. Nun hatte wir es aber belegbar überprüft.
Also genossen wir den Sonnenaufgang in den Bergen und wanderten wieder runter.
Ich habe leider kein Foto von der Bedienung machen können, als wir, pünktlich zum Frühstück, mit unseren Sachen durch die Tür kamen. Sie und die anderen Gäste erkannten wohl, dass unser Bett nicht im Hotel genutzt haben.
Die anderen aus der Gruppe sind nach dem Frühstück noch etwas Motorrad gefahren und sind auch geflogen.
Wir fünf haben den Hotelpool und den Weiher in der Nachbarschaft genossen.
Abends habe ich dann mit Michel, dem Hotelbesitzer, noch etwas beim Bier über das Sonnenaufgangsfliegen und seine Bepflanzung am Hotel philosophiert. Er wollte bei unserem nächsten Aufenthalt die Alarmanalge ausschalten.
Samstag ging es dann durch einige Pässe zurück nach Sillian und zum schönen Abschlussflug nach Obertilliach.
Beim Kreisen in der Thermik bekam ich einen Niessanfall. Hab mich beim Sonnenaufgangsfliegen wohl etwas verkühlt. So fiel ich im Lee aus dem Thermikbart. Mein Schirm beantwortetet das durch intensiveres Wackeln und Ralph am Funk durch einen freundlichen Hinweis auf ein nicht ganz logisches Flugmanöver. Aber die Landung war perfekt am Landeplatz genau im Landefeld. So war es ein toller Abschluß einer grandiosen Woche.
Die Kombi aus Motorrad fahren und Gleitschirm fliegen, mit einer Gruppe wie dieser, einem Guide wie Ralph Schlöffel, der Gebiete findet, wo sogar Kühe fliegen, setzt die Euphorie-Marke sehr hoch.
Mal sehen was das Leben so bringt, ich berichte weiter auf diesem Kanal
Euer Ralph